Physiotherapie bei Kaninchen!?
Physiotherapie bei Kaninchen!?
Manchmal erreichen mich doch etwas „besondere“ Anfragen, so wie in der letzten Woche: „Behandeln sie auch Kaninchen?“
Natürlich tue ich das.
Für mich ist es selbstverständlich, sich auch mit den anatomischen Gegebenheiten und der Therapie von anderen Tieren als Pferden, Hunden und Katzen auseinanderzusetzen und sinnvolle Behandlungsstrategien zu entwickeln. Dabei hilft mir auf jeden Fall meine Erfahrung aus der Kleintierpraxis, wo ich zwei Nachmittage aushelfe, um bei tierärztlichen Behandlungen und Medikamenten auf dem neusten Stand zu bleiben.
Deswegen weiß ich, was es bedeutet, ein Kaninchen mit „Encephalitozoonose Cuniculi“ physiotherapeutisch zu betreuen.
Hinter diesem komplizierten Namen steckt eine sehr häufige Erkrankung bei Kaninchen, hervorgerufen durch einen parasitär lebenden Einzeller. Dieser befällt vor allem gut durchblutete Gewebe im Kaninchenkörper wie das zentrale Nervensystem, Augen, das Verdauungssystem und Leber und Lunge.
Mit Medikamenten können die Folgen eines Befalls mit E. Cuniculi gut in Schach gehalten werden, aber die betroffenen Kaninchen können nicht „geheilt“ werden. Die Symptomatik und die Therapie können sehr unterschiedlich sein, aber wenn dieser Erreger das zentrale Nervensystem befällt, äußert sich das in Koordinationsstörungen, Kopfschiefhaltungen, Krämpfe der Gliedmaßen und weiteren neurologischen Symptomen. Dann kann neben der tierärztlichen Behandlung Physiotherapie sehr hilfreich sein, um betroffenen Tieren zu helfen und eine dauerhafte Lähmung und Muskelverkürzung zu vermeiden.
Neben den manuellen Techniken wie Bewegungsübungen, Massagen und Gleichgewichtsschulung reagieren Kaninchen auch ganz toll auf Lasertherapie. Auch Akupunktur wird tatsächlich oft gut toleriert.
Außerdem kann man ergänzend sehr gut homöopathisch unterstützen und die Ernährung optimieren und zb Vitamin B12 zur Regeneration der Nerven geben.
In diesem Sinne freue ich mich auf mehr „besondere“ Patienten.