Spondylose
Da ich aktuell einige Patienten mit dem Befund „Spondylose“ betreue, widme ich dieser Symptomatik meinen ersten Blog-Beitrag
Was ist Spondylose
Unter dem Begriff Spondylose/Spondylopathia deformans versteht man die allmähliche Verknöcherung der Bänder an den Wirbelkörpern der Wirbensäule. Dabei bilden sich knöcherne Zubildungen (Exostosen), die sich brückenförmig über die Zwischenwirbelspalte soannen können. Begleitend dazu kann es zu degenerativen Veränderungen an den Bandscheiben zwischen den Wirbeln kommen, deswegen spricht man auch von „Arthrose der Wirbelsäule“. Entsteht Druck oder Reibung auf das Rückenmark kommt es zu Kompressionszuständen der Nerven und letztlich zu Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und im schlechtesten Fall zu verzögerten Reflexen und Lähmungen der Gliedmaße. Je nach Schweregrad der Zubildungen gibt es unterschiedliche Symptome, die auf Spondylose hindeuten können. Oft verläuft das Anfangsstadium der Verknöcherung symptomlos ab. Trotzdem ist es so, dass Spondylosen häufig nur „Zufallsbefunde“ sind, denn die Symptome sind oft erst bei genauerem Hinsehen erkennbar.
Typisch sind Verspannungen der Rückenmuskulatur, die Bewegungslust nimmt ab und der Gang wird „gespannter“, da der Rücken nicht mehr wie bei der natürlichen Bewegung schwingen kann. Dazu werden die Hunde berührungsempfindlich um Rückenbereich und bekommen unter Umständen Probleme beim Heben der Beide, wie zum Beispiel beim Laufen über Hürden.
Eine sichere Diagnose liefert ein Röntgenbild des Rückens und auch wenn die Spondylose selbst nicht „heilen“ oder rückgängig gemacht werden kann, kann man Zusammen mit Tierarzt und Tierphysiotherapeut daran arbeiten, dass der betreffende Hund möglichst wenig in seiner Lebensqualität eingeschränkt ist.
Therapiemöglichkeiten bei Spondylose
Üblicherweise werden, wenn die Diagnose vom Tierarzt gestellt wird, erst einmal schmerzstillende Medikamente verordnet. Das macht durchaus Sinn, sollte aber nicht die alleinige Therapie bleiben. Denn auf Dauer ist es unerlässlich, vorallem die Rückenmuskulatur zu stärken und die Gliedmaßenmuskulatur zu entlasten. Schmerzt der Rücken verfallen viele Hunde in eine Schonhaltung, minimieren den Schwung und die Biegung der Wirbelsäule und belasten dafür mehr die Muskeln der Vorder- oder Hinterbeine, je nachdem ob die Spondylosen im vorderen oder hinteren Bereich der Wirbelsäule lokalisiert sind.
Bewährt hat sich dabei, gerade zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung Akupunktur einzusetzen. Die physiotherapeutischen Maßnahmen sind vielfältig, als erstes gilt es aber die überbelasteten Strukturen zu behandeln und die Wirbelsäulenmuskulatur zu entlasten, zum Beispiel durch Wärmeanwendungen, Laserbehandlung und entspannenden Massagen.
So werden die tierischen Patienten dazu animiert, ihre Schonhalten, die sie sich aufgrund der Schmerzen angeeignet haben, aufzugeben und sich wieder physiologisch zu bewegen. Dabei kann man stabilisierende Übungen, Elektrotherapie und nicht zuletzt Bewegungstherapie wie zum Beispiel Schwimmen einzusetzen.