Diverse Wehwehchen
Diverse Wehwehchen
Ich merke im Moment besonders bei meinen Patienten, Einstallern oder Pferden von Freunden, dass viele dieses Jahr gesundheitlich mehr Probleme haben, sprichwörtlich ist einfach „der Wurm drin“.
Kennt ihr das auch!?
- Bakterielle Infekte und Husten dauern länger
- Die Heilung auch kleiner Wunden dauert extrem lange
- Der Fellwechsel vollzieht sich stockend und nicht gleichmäßig
- Mauke, Raspe und Ekzeme sind hartnäckig und die Behandlung langwierig
- Das Pferd wirkt matt und lustlos und trotz Training baut es keine Muskulatur auf
- Pferde wirken steif und haben ständig neue Blockaden, Muskelverhärtungen und die Behandlung hilft immer nur kurzfristig
- Die Hufe wachsen schlecht, brechen aus oder die Pferde laufen fühlig, obwohl das sonst nicht so war
- Kotwasser, Durchfall oder angelaufenen Beine bei Pferden, die sonst nicht dazu neigen
Diese und andere Probleme höre ich häufig dieses Jahr und ich möchte hier ein bisschen über die Ursachen schreiben, denn meistens sind die Pferdebesitzer schon relativ ratlos und haben viel probiert.
Im Allgemeinen sind diese ganzen Symptome auf eine Stoffwechselüberlastung und eine daraus resultierende Überlastung von Leber- und Nieren zurück zu führen, in der TCM würde man auch von einer „Leber Qi Stagnation“ sprechen.
Selbst Pferde, die bis jetzt immer unauffällig waren, scheinen dieses Jahr mehr Probleme zu haben und das liegt an mehreren Faktoren:
Durch die Dürre und die Heuproblematik letztes Jahr wurde teilweise kein einwandfreies Rauhfutter gefüttert, sondern solches, dass mit Schimmelpilzen, biogenen Aminen und vielleicht Giftpflanzen belastet war, das ist an sich schon Schwerstarbeit für die sogenannten „Entgiftungsorgane“, da besonders die Leber alles giftige und unbrauchbare verstoffwechseln muss. Dazu kam das wechselhafte Wetter im Winter und Frühling mit teilweise zweistelligen Tagestemperaturen und Minusgraden in der Nacht und da musste sich der Stoffwechsel erst mal drauf einstellen.
Außerdem scheint dieses Jahr der Nährstoffbedarf insgesamt sehr hoch zu sein, man kann gefühlt Unmengen an Vitaminen und Spurenelementen ins Pferd kippen, um einem Mangel vorzubeugen. Und da kommen wir auch schon zum Punkt, das ganze Organsystem, die Verdauung, das Immunsystem und auch die sogenannte Entgiftung funktionieren nur, wenn ausreichend Mikronährstoffe zur Verfügung stehen. Außerdem müssen die Nährstoffe erstmal zum Zielort gelangen, wenn durch Blockaden das Gewebe aber schlechter durchblutet ist, der Stoffwechsel nicht gut funktioniert und womöglich auch noch das Magen Darm System die Stoffe nicht ausreichend resorbieren kann, entsteht schnell eine Mangelsituation. Deswegen ist es auch so wichtig, bei den ganzen oben genannten Problemen ganzheitlich zu behandeln, also nicht nur die Symptome wie zb Steifheit und Wirbelsäulen- bzw Gelenkblockaden, sondern die Haltung und vorallem die Fütterung unter die Lupe zu nehmen. Die allermeisten Pferde zeigen nämlich trotz unauffälligem Blutbild klare Anzeichen eines Vitamin- und Spurenelementen-Mangels, dazu gehört eben verzögerte Heilung, Durchfall und Kotwasser, Neigung zu Sehnen- und Bänderverletzungen und steife Muskulatur. Und selbst, wenn regelmäßige „Entgiftungskuren“ gegeben werden, sind deren Inhaltsstoffe oft noch sogar stoffwechselbelastend.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass man beispielsweise Sehnenschäden „wegfüttern“ kann, aber man kann deren Heilung entscheidend beeinflussen.
Deswegen gehört zu meinen Behandlungen neben Akupunktur und Lasertherapie usw., um direkt auf die Organe einzuwirken, bei Stoffwechselproblemen auch immer ein Blick auf die Fütterung und wie man diese zum Wohl des Pferdes optimieren kann.