Die Fütterung des alten Hundes – was muss beachtet werden?

Die Fütterung des alten Hundes – was muss beachtet werden?

Grade die „älteren Semester“ können Hundehalter in Sachen Fütterung vor besondere Herausforderungen stellen.

Umso wichtiger ist es, sich mit dem Thema Ernährung und Nahrungsbedarf des alten Hundes auseinanderzusetzen.
Ab einem gewissen Alter verändert sich der Stoffwechsel des Hundes und wird langsamer. Er braucht nicht mehr so viel Energie, der Nährstoffbedarf steigt aber, da die Nahrung nicht mehr so gut verwertet werden kann. Die Organe sind nicht mehr so leistungsfähig, Knochen und Knorpel können degenerieren („Verschleiß“) und der Hund ist nicht mehr so aktiv. Das Immunsystem kann nicht mehr so effektiv arbeiten, der Hund wird anfälliger für Krankheiten. Dazu kommt, dass viele ältere Hunde Stress und Veränderungen nicht mehr so gut kompensieren können. Das ist erst mal natürlich, muss aber in der Ernährung berücksichtigt werden.

Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass Geruchs- und Geschmackssinn schlechter werden, das bedeutet, dass der Hund Futter, dass er vielleicht vorher mochte, auf einmal „nicht mehr riechen“ kann. Dazu kommen oft Krankheiten, die die Art der Ernährung beeinflussen können (zB Herzprobleme, Leber – und Nierenschädigungen). Sinnvoll ist es also, auf die veränderten Bedürfnisse auch in der Fütterung einzugehen und dabei reicht es meist nicht aus, das vorhandene Futter zu reduzieren, um es an den Energiebedarf anzupassen.

Es sollte darauf geachtet werden, leicht verdauliches Futter anzubieten, bei Barfern sollte auf Schlachtabfälle verzichtet werden, da diese meist von minderwertiger Fleischqualität sind und viel Bindegewebe enthalten (gilt zB auch für Schweineohren, Ochsenziemer und andere Kauartikel). Diese werden mit Hilfe von Bakterien im Dickdarm verdaut, das kann bei vermehrter Fütterung zu Magen-Darm Störungen und Flatulenzen führen.
Generell sollte auf den Eiweißgehalt des Futters geachtet werden, da überflüssiges Eiweiß über Leber und Niere abgebaut und ausgeschieden wird und das den Organismus des Hundes zusätzlich belastet.

Der Gehalt an B-Vitaminen und Vitamin E sollte im Futter erhöht sein, dagegen sollten der Gehalt an anderen Mineralien ( zB Natrium und Phosphor) keinesfalls zu hoch sein, um den Organismus nicht unnötig zu belasten. Bei den Spurenelementen ist auf eine ausreichende Menge Zink zu achten.
Je nach Rasse und Aktivität kann die Futtermenge beim alten Hund bis zu 30% reduziert werden, das sollte aber individuell auch im Hinblick auf mögliche Krankheiten individuell entschieden werden. Die Futtergaben sollten 2-3 mal pro Tag zu festen Zeiten erfolgen. Je nach Zustand der Zähne sollten große Futterstücke zerkleinert werden und Trockenfutter in warmen Wasser eingeweicht werden, das sichert eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und kann besser zerbissen werden.

Bezüglich des richtigen Futters für Senioren kann man keine allgemeingültigen Aussagen treffen.
Ob man selbst kocht, barft oder Fertigfutter verwendet, muss auf die jeweiligen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt werden, dabei reicht es nicht aus, nur nach dem Gewicht die Futtermenge zu berechnen, vielmehr spielt vorallem das Stoffwechselgewicht, die Gesundheit und die Aktivität eine Rolle für die richtige und ausreichende Futterration.

Bei Fragen könnt Ihr euch gerne an mich wenden