Herbstzeit ist Hustenzeit
Herbstzeit ist Hustenzeit
Im Herbst und Winter nehmen die Husten- und Atemwegserkrankungen tendenziell immer zu, das merke ich auch in meinem Patientenkreis. Dabei gehören akuter, chronischer oder allergisch bedingter Husten sowieso schon zu den häufigsten Erkrankungen bei Pferden.
Wenn im Herbst/Winter viele Pferde länger im Stall stehen, unter Umständen weniger bewegt werden und die Wiesen zu sind, kommen eine Reihe von Ursachen für Atemwegserkrankungen zusammen.
Als erstes muss die Haltung beleuchtet werden: Viele Ställe sind jetzt nicht mehr so gut belüftet, durch die fehlende Luftzirkulation können sensible Pferde schon auf staubiges Heu oder Stroh oder den durchs Ausmisten aufgewirbelten Ammoniak mit Reizung der Atemwege reagieren. Leider sind die Heuqualitäten auch dieses Jahr wieder sehr unterschiedlich, so dass es immer wieder zu Kontaminationen mit Schimmelpilzsporen und anderen Allergie auslösenden Partikeln wie Histaminen kommen kann.
Das wechselhafte Wetter im Herbst mit Wind und Regen belastet den Stoffwechsel und kann das Immunsystem schwächen, so dass die Pferde insgesamt anfälliger werden. Die Entgiftungsorgane Leber und Niere arbeiten auf Hochtouren, vorallem die Leber ist neben der Haut und dem Darm das größte Entgiftungsorgan des Körpers und muss mit Kontaminationen aller Art, über die Nahrungsaufnahme oder mit den Folgen nicht optimaler Haltung fertig werden. So ist es auch erklärlich, dass Pferde mit geschwächter und belasteter Leber leicht die Neigung zu immer wiederkehrenden Atemwegserkrankungen zeigen können.
Dazu kommen oft noch andere Probleme einer Leberbelastung wie Kotwasser oder verkrampfte Muskulatur.
Teilweise werden unsere Pferde dann weniger bewegt als im Frühjahr und Sommer und können sich auch selbst oft nicht ausreichend bewegen, so dass sich Muskelverspannungen oder Wirbelblockaden manifestieren. Betrachten wir die vordere Brustwirbelsäule und deren Innervation wird klar, dass Blockaden dort oder im Bereich der Rippen direkt im Zusammenhang mit Hustenreiz und Bronchitis stehen.
Durch Muskelverspannungen der Brustmuskulatur und des Zwerchfells können auch Spastiken der Atemwege zu einem dauernden Hustenreiz führen.
Bei älteren Tieren kann noch die Tendenz zum „Herzhusten“ dazu kommen.
Passend hierzu ist es auch, dass in der TCM der Herbst nach der Fünf- Elemente- Lehre die Wandlungsphase Metall hat, welches auch für die Lunge steht.
In den meisten Fällen treffen aber mehrere Ursachen zusammen, zum Beispiel eine bakterielle/virale Infektion bei gleichzeitig ungünstigen Lebensumständen.
In jedem Fall ist es wichtig, dass Symptome und Ursachen bekämpft werden.
Dabei können Schulmedizin und alternative Therapien wunderbar zusammen arbeiten.
In meiner Praxis nutze ich zur Unterstützung bei Atemwegserkrankungen sowohl Physiotherapie und Chiropraktik zur Entlastung des Atemapparats und dazugehörigen Strukturen als auch die klassische Akupunktur nach TCM zur Stabilisierung des Immunsystems, zur Stärkung von Leber und Niere und zum Lösen von zähem Schleim.
Außerdem können passende Kräuter und eine bedarfsgerechte Mineralisierung zur schnelleren Genesung beitragen.
In diesem Sinne bleibt ihr und eure Pferde schön gesund.
Und bei Fragen & Terminwünschen einfach melden