Kreuzbandriss

Kreuzbandriss

Kreuzbandriss

Ich betreue im Moment einige Hunde nach einer Kreuzbandriss – Op und nehme das als Anlass, heute zu diesem Thema etwas zu schreiben.
Die Kreuzbänder (ein vorderes und ein hinteres) sitzen im Kniegelenk. Im Knie treffen Oberschenkelknochen (Femur) und Unterschenkelknochen (Tibia und Fibula) aufeinander und bilden das Kniegelenk. Stabilisiert wird das Gelenk durch zwei Seitenbänder, die Menisken, die Kniescheibe (Patella) und die Kreuzbänder. Die Kreuzbänder verhindern bei der Kniebewegung eine Überstreckung des Kniegelenks.
Ein gesundes Kreuzband kann durch eine traumatisch bedingte Überstreckung des Knies reißen, meistens liegt aber schon eine degenerative Veränderung der Kreuzbänder vor durch längere Phasen der Überlastung, unphysiologische Gangbilder, Übergewicht des Hundes, Gelenkfehlstellungen und Durchblutungsstörungen der Bänder. Es entstehen nach und nach Mikrorisse an den Kollagenfasern der Bänder, bis sie schließlich reißen. Dabei ist meistens das vordere Kreuzband betroffen. Als Folge eines Kreuzbandrisses (KBR) kann es oft zur Schädigung oder Riss des medialen Meniskus kommen, da das Gelenk dann sehr instabil wird und in Folge dessen zu Entzündungen und Arthrose im Knie.
Symptome eines KBR:

  • Geringe bis hochgradige Lahmheit, vorallem nach Belastung
  • Im Stand Entlastung des betroffenen Beins
  • In Bewegung keine Streckung des Kniegelenks
  • Manipulation des Kniegelenks ist schmerzhaft
  • Schwellung des Gelenks

Je nach Fall kann der Kreuzbandriss konservativ (zB durch längeren Leinenzwang, Orthese und Entzündungshemmer) oder operativ (TTA =Tibial Tuberosity Advancement und TPLO = Tibial Plateau Leveling Osteotomy oder Einsetzen eines Ersatzbands) behandelt werden.

In allen Fällen ist eine anschließende Physiotherapie unerlässlich, um wieder ein physiologisches Gangbild zu erreichen und die überbelasteten Strukturen zu entlasten. Außerdem kann durch Narbenbehandlung, Blutegeltherapie und Lymphdrainage die Wundheilung beschleunigt werden und Komplikationen wie Gelenkschwellungen und Entzündungen vorgebeugt werden. Ein wichtiger Teil der Reha ist die aktive Krankengymnastik (frühestens 12 Wochen post op oder nach Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt), um Muskulatur aufzubauen und somit das Kniegelenk weiter zu stabilisieren. Denn es ist leider nicht unüblich, dass durch die Überbelastung des anderen Hinterbeins durch Schonhaltung später auch das Kreuzband des anderen Beins reißt.
In diesem Sinne freue ich mich über das Vertrauen meiner Patientenbesitzer, dass ich ihre Vierbeiner für die Zeit der Rehabilitation begleiten darf.

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